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Öffis im Burgenland: Trostpflaster statt Gesamtpaket

Es ist erfreulich, dass LH Niessl einen ersten, zaghaften Schritt in Richtung Ticketpreisgerechtigkeit setzt. Aber es ist noch viel zu tun.

Damit erkennt der burgenländische Landeshauptmann die Berechtigung einer langjährigen Forderung der Initiative ‘Südburgenland Pro Bahn’ an. Zur Gleichstellung mit dem Norden ist es aber noch ein weiter Weg.

50% Rabatt im Norden, 30% im Süden

Während nämlich Pendler im Nordburgenland mit der ÖBB Vorteilscard Classic Einzeltickets um 50% vergünstigt erwerben können, gibt es in den Bussen im Bezirk Oberwart weiterhin keine derartige Ermäßigung.

Mit der Neuregelung zum Mehrfahrtenticket ist aber immerhin ein erster wichtiger Schritt gesetzt worden: 10 Fahrten mit der Linie G1 sollen ab Februar zum Preis von 7 in Anspruch genommen werden können – damit ergibt sich im Idealfall - wenn alle Tickets innerhalb von drei Monaten verbraucht werden - eine Vergünstigung von 30%.

‘Das Mehrfahrtenticket ist ein vernünftiger Schritt, aber von Gleichstellung zwischen Nord und Süd sind wir im Burgenland noch weit entfernt. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass Pendler im ganzen Land gleiche Bedingungen vorfinden. Unverzichtbar wäre dazu die volle Anerkennung der Vorteilscard Classic. Langfristig brauchen wir ein österreichweites Öffi-Ticket, für das LH Niessl sein Gewicht in der SPÖ im Bund längst in die Waagschale werfen hätte sollen. Wenn es gelingt, hier eine intelligente Konstruktion zu finden, würden davon Bahn UND Bus profitieren. Und am meisten die Steuerzahler und die Umwelt’, so Johanna Glaser.

"Keinesfalls darf die aktuelle Maßnahme davon ablenken, was sich die Bevölkerung im Süden bei der ‚größten Bürgerbeteiligung der Landesgeschichte‘ nachweislich gewünscht hat: Die Herstellung attraktiver Bahnverbindungen. Die vom Land beauftragten Moderatoren haben ein Auswertungsdokument erstellt, das in dieser Hinsicht eine eindeutige Sprache spricht. Diese Tatsache wird vom Landeshauptmann leider noch immer ins Gegenteil uminterpretiert’, merkt Christoph Wachholder kritisch an.

Die Forderungen von ‘Südburgenland Pro Bahn’:

• Unsere Pendler brauchen eine staufreie und schnelle Verbindung nach Wien.
• Der Industriestandort Südburgenland benötigt eine langfristig abgesicherte Bahnanbindung.
• Für den Tourismus ist Anschluss an das nationale und internationale Eisenbahnnetz essentiell.

LH Niessl ist somit aufgefordert, die vorhandene Infrastruktur und das System
‘Öffentlicher Verkehr’ aktiv weiterzuentwickeln - zum Wohle aller Burgenländer!

GastautorIn: JG für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /