© Hans Braxmeier / pixabay
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Protest: ÖBB sperrt S-Bahnstation Lobau zu

Protest-Wanderung von der Station "Stadlau" zur Haltestelle "Lobau" am Samstag, 13.Dezember

Die ÖBB will mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember die Haltestelle Lobau der S 80 vollkommen auflassen und nicht mehr anfahren! Laut ÖBB sei die Frequenz zu gering und es gebe bauliche Probleme. Kritik dazu kommt von Anrainern, einer Bürgerinitiative und von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.

Über die Station wird bereits sehr lange diskutiert: Im Jahr 2010 hast sich sogar der Wiener Gemeinderat einstimmig für den Erhalt ausgesprochen- trotzdem will die ÖBB an ihren Plänen festhalten.


Die Bahn meint, durch die U-Bahn habe die S-Bahn Konkurrenz bekommen und werde daher nun weniger genutzt. Außerdem könnten nur kurze Garnituren halten und die Bahnsteige seien nicht barrierefrei, die Kosten für den Umbau wären mit etwa 14 Millionen Euro zu hoch.

Zahlreichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie auch deren Famlien (z.B. schulpflichtige Kinder) haben die Station "Lobau" bisher zur Erreichen von Arbeitsplatz bzw. Schule genutzt. Für sie stellt die Auflassung ein extreme Verschlechterung dar, die nur die bisherigen Probleme eine so unangenehme wie ärgerliche Verschlechterung dar, da sie bei der Auflassung der Station mehrfach umsteigen müssen und manche Bezirke bisher problemlos direkt erreichbar waren.

In Zukunft müssen die bisherigen Benutzer der Haltestelle "Lobau" auf die rund 2km entfernte Station "Stadlau" auszuweichen, eine Bus-Verbindung dorthin gibt es jedoch nicht!

Um die Strapazen dieses Weges aufzuzeigen, lädt die Bürgerinitiative S80 Lobau am Samstag zu einer Protest-Wanderung ein, die von der Station "Stadlau" zur Haltestelle "Lobau" führt.

Laut den Ankündigungen ist der Treffpunkt am Samstag, 13. Dezember 2014, 11 Uhr bei der U2 Station / Bahnhof "Stadlau" (Vorplatz), anschließend geht die Protest-Wanderung zur Station "Lobau". Die Bürgerinitiative lädt außerdem zu "Protest-Punsch gegen die Kälte der ÖBB".

Die ÖBB erklären übrigens, die Auflassung der Haltestelle erfolge mit Zustimmung der Bürgerinitiative, was absolut nicht der Fall ist. Die VertreterInnen der BI meinen: "Es ist wohl kaum glaubwürdig, dass wir uns nach Jahr(zehnt)en des Widerstands nun dem Zusperrern beugen, seitens der ÖBB versucht man jedoch, unsere immer gegebene Gesprächsbereitschaft zur Durchsetzung der eigenen Ziele zu missbrauchen. "

"Die ÖBB lassen die Haltestelle "Lobau" gegen den Willen der Bevölkerung
und der Stadt Wien per 14. Dezember 2014 auf. Wir wehren uns nun gegen die Verschlechterung des Verkehrsangebotes in dem Stadtteil (z.B. Direktverbindung zum neuen Hauptbahnhof). Wir fordern den Fortbestand der Station "Lobau", einen
15-Minuten-Takt (wie Vororte-Linie S45) und kürzere Fahrzeiten (wie früher)!
Die Politik muss handeln!", so die BI S80 Lobau.

Alle Details: S80Lobau

Wirklich verkehrspolitischer Wahnsinn: Erst wird der Fahrplan ausgedünnt, dann wird argumentiert das weniger Leute fahren und dann eine Station einfach geschlossen!! Da verfügt eine Millionenstadt über einen Bahnanschluss sehr zum Nationalparkeingang, mit einer S-Bahn, die noch dazu eine Entlastung und genau diese Station soll in Zukunft nicht mehr angefahren werden!


Artikel Online geschaltet von: / stevanov /