© Bronisław Dróżka pixabay.com
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Vorsorgen statt Nachsorgen: Aufforstung von Schutzwald in Salzburg

10.000 Jungbäume neu gepflanzt - Schutzwald als natürliche Vorsorge für Elementarschäden - Prominente Unterstützung von Skilegende Alexandra Meissnitzer

Salzburg- 10.000 junge Lärchen- und Fichtenbäume forsteten die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) in einem gemeinsamen Schutzwald-Projekt mit der Helvetia Versicherung am Großsonnberg in Salzburg (Pinzgau) wieder auf. Die Versicherung leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Elementarschäden in dem von Muren und Lawinen stark gefährdeten Gebiet. Bei den Aufforstungsarbeiten legten Helvetia-Vorstand Burkhard Gantenbein und Skilegende Alexandra Meissnitzer, die das Helvetia-Schutzwald-Projekt als Botschafterin unterstützt, unter fachkundiger Anleitung der Bundesforste auch selbst Hand an. Aufgrund des steilen, unwegsamen Geländes mussten die Jungbäume per Hubschrauber an den Waldort gebracht werden.

Wald bringt Schutz vor Naturgefahren

Die ca. acht Hektar große Waldfläche auf über 1.500 Meter Seehöhe im ÖBf-Forstrevier Taxenbach dient vor allem als Muren- und Lawinenschutz für die Bauernhöfe und Einfamilienhäuser im Tal. Borkenkäferbefall sowie ein anschließender Großbrand im Jahr 2006 setzten den Beständen stark zu und machten eine großflächige Holzernte notwendig. Die Bundesforste haben seither bereits einige Aufforstungen vorgenommen. "Schutzwälder stehen heute durch Wetter- und Umwelteinflüsse, aber auch durch Wildverbiss, stärker unter Druck als je zuvor. Für eine nachhaltige Wiederbewaldung sind daher über die Jahre laufende Kontrollen und Neupflanzungen unerlässlich", erklärt Georg Erlacher, Bundesforste-Vorstand für Forstwirtschaft und freut sich: "Das nachhaltige Engagement von Unternehmen aus der Privatwirtschaft für intakte Schutzwälder ist daher im Sinne aller Beteiligten begrüßenswert." Otmar Bodner, seit 1. Oktober Vorstandsvorsitzender der Helvetia Österreich und in dieser Funktion Nachfolger von Burkhard Gantenbein, ergänzt: "Seit dem ersten Aufforstungsprojekt 2011 in der Schweiz wurden von der Helvetia insgesamt 125.000 Bäume für Europas Schutzwälder gestellt. Das ist eine beachtliche Leistung und ein Projekt, das vor allem durch echte Nachhaltigkeit punktet. Der Transfer versicherungstypischer und forstwirtschaftlicher Kernkompetenzen fällt hier im wahrsten Sinne auf fruchtbaren Boden."

Lärchen und Fichten halten besser stand

Aufgeforstet wurde am Großsonnberg ausschließlich mit Fichten und Lärchen, die verstärkt auftretenden Wetterextremen bedingt durch den Klimawandel am besten standhalten können. Die dicht wachsenden Fichten fangen in ihren Kronen große Mengen an Schnee auf. Lärchen wiederum gelten mit ihren stark ausgeprägten Wurzelsystemen als besonders sturmfest und steinschlagresistent. Die Aufforstungsarbeiten erfolgten in äußerst anspruchsvoller Handarbeit. Die tausend Jungbäume mussten aufgrund der steilen, unwegsamen Lage aber mit dem Hubschrauber zum Pflanzort gebracht werden.

Prävention gegen Elementarschäden

In Zusammenarbeit mit den Bundesforsten startete die Helvetia ihr Schutzwald-Engagement in Österreich bereits 2013. "Wir leisten damit einen Beitrag zur Prävention gegen Schäden aus Wetterkatastrophen, die letztlich durch Versicherungen gedeckt werden müssen", so Burkhard Gantenbein, Vorstand der Helvetia Österreich. "Der natürliche Schutz soll die Bevölkerung, Gebäude, Infrastruktur, aber auch Erholungsräume und öffentliches oder privates Eigentum vor Schäden bewahren", ergänzt Bodner. Gemeinsame Aufforstungs-Projekte erfolgten bereits auf einem vier Hektar großen ÖBf-Gebiet bei Strobl am Wolfgangsee im Salzkammergut.

Nachhaltiges Engagement: Schutzdauer 200 Jahre

Elementarschäden häufen sich durch Temperaturanstieg und Wetterextreme - gerade die Versicherungsbranche bekommt das immer deutlicher zu spüren. Präventionsmaßnahmen zu unterstützen, ist daher ein nachhaltiges Engagement für den Lebensraum Österreich. Knapp 20 Prozent der österreichischen Waldfläche sind Schutzwälder und benötigen aufgrund ihrer Funktion besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Gezielte Aufforstungen in den gefährdeten Gebieten schützen wirksam und langfristig vor Naturgefahren wie Lawinen, Erdrutschen, Vermurungen, Steinschlag oder Überschwemmungen. Ein neu gepflanzter Baum entfaltet seine Schutzwirkung nach 20 bis 30 Jahren und erfüllt diese Funktion dann für die nächsten Generationen - für rund 200 Jahre. Diese Schutzdauer macht sie zur einzigen großflächig praktikablen Lösung zur Prävention von Naturgefahren. "Die Bundesforste bewirtschaften rund 511.000 Hektar Waldfläche. Rund 30 Prozent - also ein vergleichsweise hoher Anteil davon - sind Schutzwälder", so ÖBf-Vorstand Georg Erlacher. "Die teils schwer zugängliche Lage im Hochgebirge macht die Pflege von Schutzwäldern zu einer besonderen Herausforderung. Dennoch gilt ein intakter Schutzwald im Vergleich zu technischen Verbauungen noch immer als effizienteste Alternative zum Schutz von Siedlungsraum und Infrastruktur."

>Prominente Schutzwald-Botschafterin

Für Skilegende Alexandra Meissnitzer ist das Helvetia Schutzwald-Engagement eine Herzensangelegenheit, denn: "Ich bin in Salzburg aufgewachsen und verbringe privat und natürlich auch beruflich viel Zeit in der Natur. Wir setzen hier mit der Aufforstung eine Maßnahme, die erst in einer Generation ihre volle Schutzwirkung entfaltet. Mir gefällt diese Vorstellung und ich freue mich besonders, ein Projekt in meiner Heimat unterstützen zu dürfen."

Kurzfilm zur Helvetia Schutzwald-Aufforstung:



Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /