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Klimawandel: Vogelarten zeigen jetzt schon Veränderungen beim Zug- und Reproduktionsverhalten

BirdLife und das Salzburger Haus der Natur laden zur Experten-Tagung am 24.- 25. Oktober 2014

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf unsere Vogelwelt - so das diesjährige Thema der wissenschaftlichen Herbsttagung der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich: Internationale Experten schaffen einen fundierten Überblick über die Erkenntnisse des aktuellen Forschungstandes und diskutieren, welche Strategien und Schutzmaßnahmen in Zukunft für die Vogelfauna notwendig sein werden. Das Klima hat sich immer schon geändert, aber der vom Menschen verursachte Klimawandel erfolgt in einer noch nie da gewesenen Schnelligkeit. Die zum Teil gravierenden Folgen werden unsere Umwelt und damit auch die Vogelwelt maßgeblich verändern. Die Tagung "Klimawandel und Vögel - Konsequenzen der Klimaerwärmung und ihre Auswirkungen auf den Vogelschutz" findet am 24. und 25. Oktober im Haus der Natur in Salzburg statt. Das Programm ist einsehbar auf www.birdlife.at oder www.hausdernatur.at

Klimaerwärmung: Falsches Timing beim Brüten

"Durch den Klimawandel kann es vor allem bei Zugvögeln zu einer zeitlichen Fehlabstimmung zwischen Brüten und Nahrungsquelle kommen. Diese Vogelarten geraten so in ein falsches "Timing", erklärt Dr. Erwin Nemeth, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei BirdLife Österreich. Vögel sind daran angepasst zu brüten und ihre Jungen dann zu füttern, wenn die Nahrungsversorgung für die Jungen optimal ist. Die Klimaerwärmung bewirkt zwar einen früheren Brutbeginn, aber die Verfügbarkeit der Jungennahrung kann sich zeitlich noch mehr nach vorne verschieben. Ein Langstreckenzieher, wie der Trauerschnäpper, brütet dann zu spät, während, bestimmte Schmetterlingsraupen, die wichtigste Nahrung für seine Jungen, bereits ihren Populationshöhepunkt überschritten haben und nun nicht mehr so häufig sind. Dadurch kann es zu schlechtem Bruterfolg und letztlich zu einem Bestandsrückgang kommen. Aber auch Klimaänderungen im Überwinterungsgebiet und auf dem Weg dorthin können sich gravierend auf Vogel-Populationen auswirken.

Krankheiten treffen Vogelbestände unvorbereitet

Eine andere Klimafolge sind Vogelkrankheiten, die sich mit der Erwärmung nach Norden ausbreiten und so auf nicht darauf vorbereitete Populationen treffen. "Auch die Schutzgebiete werden sich für bestimmte Vogelarten durch die globale Erwärmung verändern und es stellt sich die Frage, ob und inwieweit hier Anpassungen beim Vogelschutz notwendig und möglich sind", bringt Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer bei BirdLife Österreich, spannende Forschungsfragen zur Experten-Tagung Klimawandel und Vogelschutz auf den Punkt.

Quelle: BirdLife Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /