© Greenpeace CH / Unterschriftenübergabe
© Greenpeace CH / Unterschriftenübergabe

Kein DRECKSTROM für die Schweiz

Zusammen mit Pro Solar und dem WWF Schweiz hat Greenpeace heute 30.000 Unterschriften für eine Abgabe auf Dreckstrom überreicht. Insbesondere Kohlestrom aus Deutschland gefährdet die Schweizer Energiewende.

In nur drei Monaten haben Greenpeace Schweiz zusammen mit dem WWF und Pro Solar und 30'000 Unterschriften gegen Dreckstrom gesammelt, die nun übergeben wurden. Die Petition ist ein weiteres klares Signal, dass die Bevölkerung hinter einer konsequenten Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien steht. "Gerade im Hinblick auf eine vollständige Strommarktöffnung ist es jetzt besonders wichtig, Massnahmen gegen billigen Dreckstrom zu ergreifen, der die Energiewende bedroht." meint Greenpeace.

Heute stammt mehr als die Hälfte des Stroms, der aus Schweizer Steckdosen fliesst, aus Kohle-, Atom- oder Gaskraftwerken. Mit der geplanten vollständigen Öffnung des Strommarkts droht dieser Anteil durch Importe weiter zu wachsen. Denn insbesondere in Deutschland produzieren Kohlekraftwerke Dreckstrom, der durch den rasanten Zuwachs bei den erneuerbaren Energien überflüssig geworden ist und deshalb zu Dumpingpreisen im Ausland verkauft wird. Solche Dreckstrom-Importe gefährden die einheimische Wasserkraft, behindern den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und damit den raschen Ausstieg der Schweiz aus der Atomenergie.

Sinnbildlich für die hunderttausenden von Tonnen an Stein- und Braunkohle, die alleine in Deutschland täglich verbrannt werden und so sämtliche Klimaschutz-Bemühungen zunichte machen, posierte Greenpeace demonstrativ mit einem mit Kohle gefüllten Eisenbahnwaggon vor dem Bundeshaus. Die klare Botschaft: Die Schweiz muss raus aus der fossilen und nuklearen Stromproduktion!

Dreckstrom verzerrt den Markt

"Wasserkraft und Photovoltaik sind die zuverlässigen Standbeine der zukünftigen Stromproduktion, neben Windenergie, Geothermie und Biomasse. Dreckstrom, ob importiert oder aus eigenen Kraftwerken, hat daneben keinen Platz", sagt Roger Nordmann, Nationalrat und Swissolar-Präsident. "Schweizerinnen und Schweizer wollen keinen Dreckstrom, der auf Kosten von Umwelt und Allgemeinheit produziert wird. Die in kurzer Zeit gesammelten Unterschriften zeigen es deutlich", meint Patrick Hofstetter vom WWF Schweiz. Und Kaspar Schuler von Greenpeace Schweiz ergänzt: "Die Energiewende wird auf dem Strommarkt verzerrt, solange billiger Dreckstrom importiert oder als Atomkraft hier erzeugt wird. Das Dreckstrom-Schlupfloch kann mit einer gezielten Abgabe marktkonform, clever und schnell gestopft werden."

Der Kampf für die Energiewende geht damit weiter. Die Welt braucht kein Wunder, um den Klimawandel zu stoppen und mutige Menschen, die sich dafür einsetzen.

Petition:
www.greenpeace.org/switzerland/de/Kampagnen/Klima-Petition-2014


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /