© Brustmann/ Franz Prendl: "Die anfängliche Skepsis bezüglich Photovoltaik ist gewichen."
© Brustmann/ Franz Prendl: "Die anfängliche Skepsis bezüglich Photovoltaik ist gewichen."

Sonnenstrom rechnet sich - ohne Zweifel!

Landwirt Franz Prendl wurde in der Praxis von seiner Photovoltaikanlage mehr als überzeugt: Sie liefert mehr Strom als davor prognostiziert

© Brustmann/ Die Photovoltaikanlage am Dach macht Sinn
© Brustmann/ Die Photovoltaikanlage am Dach macht Sinn

Franz Prendl, Landwirt, bewirtschaftet in Pellendorf einen Marktfruchtbetrieb. Angebaut werden Weizen, Gerste, Mais, Sonnenblumen und Zuckerrüben. Auf dem Hof lebten vor der Umstellung auf erneuerbare Energien drei Generationen: Die Großmutter sowie Eheleute mit fünf Kindern.

Im Haushalt wird täglich gekocht, gewaschen und in den Tiefkühltruhen Fleisch und Gemüse aus dem eigenen Garten aufbewahrt. Außerdem wird auf dem Hof Strom bei Bau- und Sanierungsarbeiten sowie in der Hofwerkstätte verwendet.

Franz Prendl berichtet: " Der höchste Jahresverbrauch war 23.000 kWh Strom, da haben einige Zeit auch noch Freunde unserer Kinder bei uns gewohnt. Dann sind die älteren Kinder Zug um Zug ausgezogen und der Verbrauch ist auf 16.000 kWh im Jahr 2012 gesunken.

Die Stromrechnung von 2012 möchte ich jedoch nicht zum Vergleich heranziehen, weil wir im März 2013 Sonnenkollektoren für die Warmwasseraufbereitung installierten und sich dadurch der Stromverbrauch im Sommer reduzierte. Daher kann die Stromeinsparung durch den Umstieg auf Sonnenstrom nicht auf den Cent ausgerechnet werden.

Das Thema Photovoltaik hat mich schon länger interessiert. Lange Zeit dachte ich, dass es nur ein Nullsummenspiel sei. Bei einem Infoabend in der Bauernkammer Bruck a.d. Leitha wurde ich schließlich davon überzeugt, abhängig vom Eigenverbrauch, dass sich die Investition eines Tages bestimmt amortisieren.


Bald ging es an die konkrete Umsetzung. Mit der SOLAVOLTA Energie- und Umwelttechnik GmbH, die ich während des Vortrages in der Bauernkammer kennenlernte, wurde ein Besichtigungstermin mit Herr Ing. Martin Opitz vereinbart, um sich vor Ort über die Gegebenheiten zu informieren.

Einige Tage danach bekam ich ein Gesamtangebot, das die vollständige Planung, Lieferung und Montage samt Verkabelung, die Einbindung in das öffentliche Stromnetz und alle administrativen Wege mit Behörden und dem Netzbetreiber umfasste. Außerdem wollte sich das Unternehmen um die Erstellung der Förderunterlagen und deren Abwicklung kümmern.

Wir haben dann nicht mehr lange überlegt, weil einfach alles zusammengepasst hat, und eine Photovoltaikanlage bestellt, die für eine Jahresleistung von 9.000 kWh ausgelegt ist.

3 Wochen vor Montagetermin leisteten wir eine Anzahlung von 50% der Gesamtsumme. Im Juni 2013 erfolgte die Montage auf dem optimal nach Süden ausgerichteten Scheunendach.

Durch einen Sturzregen musste die Installation unterbrochen werden und konnte erste einige Tage später fertiggestellt werden. Aber es dauerte nicht lang, und die PV-Anlage ging in Betrieb. Der Netzwechselrichter SMA STP 8000TL-20 wurde witterungsgeschützt in der Scheune montiert. Danach kam noch die Wien Energie und schrieb eine Isolierung des straßenseitigen Sicherungskastens vor. Die ausführende Firma erledigte das rasch.

Die offizielle Abnahme und Inbetriebnahme durch Wien Energie erfolgte im August 2013. Ein Monteur tausche die Zähler aus. Wir bekamen einen Einspeisezähler, über den wir überschüssigen Strom verkaufen, und einen Bezugszähler, über den wir Strom einkaufen.

Die Anlage hat bis Mitte Juli über 10.200 kWh sauberen Strom produziert und liegt mit Ihrer Leistung im Moment über den Prognosen.

Die Kosten: Wir haben € 16.400, inklusive Mehrwertsteuer überwiesen, vom Klima- und Energiefond wurden uns € 1.500,- Ende August 2014 refundiert.

Mit € 1.440,- Gutschrift messbare Resultate!

Wien Energie hatte uns auf 10 Teilbeträge je € 290,- eingestuft. Mit der Jahresabrechnung für den Zeitraum 25. Mai 2013 bis 14.Mai 2014 erhielten wir eine Gutschrift von € 1.253,78. Zusätzlich reduzierte sich die Einstufung der Teilbeträge auf erfreuliche € 177,60,-.

€ 187,- erhielten wir für den verkauften Strom in der Zeit vom 3. September 2013 bis 30. April 2014. Bei genauer Betrachtung waren es im Jänner 121 kWh, im Februar 227 kWh, im März 576 kWh und im April 596 kWh, also eher die sonnenschwachen Monate. Ich rechne, auf das ganze Jahr hochgerechnet, mit dem doppelten Betrag.

Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass sich die Anlage nach 12 Jahren mit den Einsparungen bei den Stromrechnungen selbst bezahlt haben wird und uns dann weitere 13 Jahre sauberen Strom zum Nulltarif liefern wird.

Fazit:
Die Entscheidung für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage war vollends richtig. Ich hoffe, dass die Module auch so lange halten. Es gibt selten Investitionen, bei denen das Resultat so schnell sichtbar wird.
Manchmal überlege ich mir, wenn die Sonne herunterbrennt, der Geschirrspüler nicht läuft und ich nur 9 Cent für überschüssigen Strom bekomme, ob es nicht viel sinnvoller ist, diese Energie in der Batterie eines Elektroautos zu speichern. Dann könnten wir um € 1,50 hundert Kilometer weit fahren.

Das wäre eine nächste sinnvolle Investition.

‘Die anfängliche Skepsis bezüglich Photovoltaik ist gewichen.’


Autor Manfred Brustmann hat erkannt, dass sich Photovoltaikanlagen rentieren. Er möchte noch viele Mitbürger von den Vorteilen überzeugen. Daher ist in den "Anwenderberichten" der finanzielle Nutzen der Investitionen ein wichtiger Faktor. Außerdem werden immer wieder Info-Abende zu erneuerbaren Energien organisiert.

Mehr Infos: Gruene Welle

GastautorIn: Manfred Brustmann für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /