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Gefordert: Eine unabhängige wissenschaftliche Beratung für Juncker

25 NGOs fordern in einem offenen Brief, die Position des „Chief Scientific Advisors“ zu reformieren.

Wien – Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 fordert zusammen mit 24 zivilgesellschaftlichen Organisationen aus ganz Europa in einem offenen Brief vom zukünftigen Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, seine Arbeit von unabhängigen ExpertInnen aus verschiedenen Disziplinen unterstützen zu lassen. ‘Die Position des Chief Scientific Advisor, die 2011 unter der Kommission Barroso geschaffen wurde, kann dies nicht leisten: Sie vereint viel zu viel Einfluss in den Händen einer einzigen Person, die noch dazu die wissenschaftliche Basis und die Inhalte ihrer Beratung völlig intransparent hält’, warnt Leonore Gewessler, Geschäftsführerin von GLOBAL 2000. ‘Die Position ist dadurch viel zu anfällig für Lobbying in Brüssel und untergräbt die wissenschaftlichen Analysen, die für die Europäische Kommission durchgeführt werden.’

Die bisherige Inhaberin der Position, Anne Glover, hat in ihrer Arbeit immer wieder Forderungen nach Transparenz abgelehnt, da Transparenz ihrer Meinung nach nur zur Rechtfertigung der verschiedenen Positionen einer wissenschaftlichen Debatte führen würde, woran sie nach eigenen Angaben kein Interesse habe. Diese Einstellung haben die Umweltschutzorganisationen immer wieder insbesondere in Bezug auf Gentechnik kritisiert, wo Glover jede Gefährdung durch gentechnisch veränderte Lebensmittel nach wie vor abstreitet.

‘Wir wollen eine offene, transparente und unabhängige Beratung für die neue Europäische Kommission und werden unsere Forderung nach einer Reform der Berater-Position sowohl bei Kommissions-Präsident Juncker als auch bei den neu gewählten Abgeordneten des Europaparlaments deponieren’, sagt Gewessler abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /