© oekonews.at
© oekonews.at

Wünschenswert: Grenzüberschreitendes Nachladen von Elektroautos ohne Hürden

Es gibt zwar bereits einige Ladekarten, mit denen dies möglich ist- aber nicht ohne Kompromisse!

In unserer Redaktion wird fleißig elektrisch gefahren, in den unterschiedlichsten Varianten, vom E-Bike über den Elektroscooter, über den Renault Twizy bis zum Elektroauto reicht das Fahrzeugportfolio der OEKONEWS-Redakteure.


Elektromobilität ist nicht nur ein Thema, wir leben sie in der Realität - unsere Chefredakteurin ist außerdem Präsidentin des Bundesverbands nachhaltige Mobilität.


In den letzten Monaten gab es dankenswerterweise mehrere Initiativen, die grenzüberschreitendes Laden möglich machen sollen.

Einerseits wurde vor einiger Zeit die enercharge Karte vom BMW vorgestellt, mit der über die eRoaming-Plattform der Hubject GmbH. die in Deutschland rund 1.800 Ladepunkte ihrer Partner Belectric Drive, EnBW und RWE zugänglich macht, vorgestellt, mit der die Kelag, die Salzburg AG, die illwerke vkw und die Wien Energie laden mit nur einer Karte über die Grenzen hinweg möglich machen. Alle mit dem intercharge-Symbol gekennzeichneten Ladesäulen können damit benutzt werden.

Andererseits hat Smatrics eine grenzübergreifende Kooperation mit The New Motion bekannt gegeben, was problemloses Nachladen von Elektrofahrzeugen in vier Ländern gewährleisten soll: In Österreich, Deutschland, Belgien und den Niederlanden.

Wir sind immer wieder über die Grenzen Österreichs hinaus unterwegs, daher naheliegend, sich beide Systeme im Detail anzuschauen.

Problem Nummer eins: BMW Ladekarte nur mit bestimmter Kreditkarte oder Firmenkonto

Unsere Kollegin, die begeisterte BMWi3 Fahrerin ist, wollte nun eine Karte für den BMW des Kollegen erwerben. Bis Jahresende ist das Nachladen mit dieser Karte sogar kostenfrei.

Wunderbar, dachten wir. Die Hürde zeigt sich im Detail: Nachdem das E-Auto unseres Kollegen ein Privatauto ist, möchte er die Ladekarte natürlich privat nutzen. Eine Anmeldung funktioniert jedoch nur mit einer VISA oder einer AMEX-Kreditkarte oder mit einem Firmenkonto! Mehrfache Recherchen, umfangreicher Mailverkehr... KEIN Ergebnis!! Die Karte lässt sich weder mit anderen Kreditkarten noch mit einem privaten Girokonto aktivieren.


Problem Nummer zwei: Laden bei THE NEW MOTION nur mit SMATRICS Vertrag

Also versuchen wir die zweite Variante. Eine Auskunft bei SMATRICS zeigt, dass die Ladekarte nur mit einem fixen monatlichen Vertrag erhältlich ist. Daraufhin schreibt unser Vorarlberger Kollege an THE NEW MOTION und erhält dort die Auskunft, dass er, wenn er seinen Wohnsitz in Österreich hat, seine Karte nur bei SMATRICS bekommen kann.

Das Absurde daran: Mehrere E-Autofahrer aus Österreich haben bereits seit einiger Zeit THE NEW MOTION Ladekarten und benutzen diese. Sie können je nach der Nutzung ihrer Karte abrechnen und müssen KEINEN fixen Vertrag mit SMATRICS abschließen.


Damit zeigt sich:

FLAT RATE wie beim Handy noch nicht in Sicht! Wieso kann man übrigens bei den Ladesäulen nicht einfach via SMS freigeschalten werden, und die Verrechnung erfolgt wie bei einem via Mobilphone gelöstem Fahrschein in Wien? (Bei einigen Ladesäulen in Deutschland geht das!)

TRAURIGES Fazit: Wir müssen weiterhin mit unseren DERZEIT 29 LADEKARTEN UNTERWEGS sein.



PS: Die altbewährte Lösung mit Vignete und Schlüssel von "Park & Charge" mit einem jährlichen FLAT RATE Fixbetrag ist nach wie vor eine gute
Option.


Die besten Lösungen bieten übrigens die Kooperationen zwischen unseren Elektroautofahrern, über die Grenzen hinweg.

Unsere E-Mobilisten in Deutschland, der Schweiz, der Slowakei, in Slowenien, u.a. helfen uns immer gerne mit ihren privaten Steckdosen oder mit ihren Karten zu den Ladestationen weiter Die private Hilfe unter den E-Fahrern findet auch organisiert im Drehstromnetz statt, das derzeit über 300 Ladehalte in der D-A-CH Region bietet.

DANKE an die e-mobile Gemeinde!

GastautorIn: RD für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /