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Maba steigt in Bauteilaktivierung ein

Hochbauoffensive gestartet

Die Maba Gruppe ist der einzige österreichische Anbieter von System-Komplettlösungen - von Halb- bis zu Vollfertigteilen in Beton oder Ziegelit - für den mehrgeschossigen Wohnbau. "Damit wollen wir zukunftsweisenden Wohnbau in hoher Qualität mit einem knapp bemessenen Budget und einer nachhaltigen Wertigkeit unter einen Hut bringen", erklärte Dr. Bernhard Rabenreither, Geschäftsführer der Maba Fertigteilindustrie, beim Baukongress im Austria Center Vienna am 3. April 2014. Maba, eine Tochter der österreichischen, international agierenden Kirchdorfer Gruppe, investiert mit Innovationskraft und Weitblick in Forschung und Entwicklung. Erstmals werden Module zur Bauteilaktivierung bereits in der Vorfertigung serienmäßig in Betonelemente eingebaut. Ob Keller auch als Energieressource genutzt werden können, ist ein aktuelles Forschungsprojekt, das Maba gemeinsam mit dem Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich betreibt.

Mehr denn je steht energieeffiziente Planung von Gebäuden im Fokus von Bauschaffenden und -herren. Energie einzusparen und regenerative Energien zu nutzen ist zudem politisches Gebot. Gleichzeitig steigt das Bewusstsein um die ganzheitliche, nachhaltige Betrachtungsweise eines Bauvorhabens - ebenso wie der Anspruch des Nutzers an das Raumklima. Der Baustoff Beton trägt zur Nachhaltigkeit eines Bauwerks wesentlich bei.

Erstmals Serienproduktion mit integrierter Bauteilaktivierung

Eine thermische Aktivierung von Betondecken aufgrund ihrer bauphysikalischen Beschaffenheit - als klassische Betonteilaktivierung oder als jüngere Variante der oberflächennahen Deckenaktivierung - ist wirtschaftlich und umweltfreundlich. Als erstes Unternehmen integriert die Maba Gruppe Module zur Flächenkühlung oder -heizung serienmäßig in dafür vorgesehene Betonfertigteile. Dafür hat die Maba Gruppe einen renommierten österreichischen Hersteller innovativer Rohrsysteme ins Boot geholt. "Unser Partner, der Kühl- und Heizmodule für uns produziert, beschäftigt sich seit rund 70 Jahren mit der Entwicklung und Herstellung von Rohrsystemen und verweist auf eine besonders hohe Fertigungskompetenz", resümiert Maba Vertriebsleiter DI Daniel Briedl.

Kühlen oder Heizen mit demselben System

Das Prinzip Betonteilaktivierung ist simpel. Beton verfügt über eine hohe Speichermasse und eignet sich hervorragend zur Temperierung von Räumen. In Betondecken werden wasserführende Rohre verlegt, durch die kühles oder warmes Wasser geführt wird. "Die Kühlung von Büroimmobilien ist heute fast Standard. Sie erfordert dieselbe Energiemenge wie die Beheizung und stellt einen hohen Kostenfaktor dar", erklärt Briedl. Bauteilaktivierte Kühldecken machen daher für Bürogebäude neben Klimaschutz Sinn um Betriebskosten niedrig zu halten. Rabenreither: "Dazu kommt, dass mit demselben System, je nach Bedarf, die Betondecke mit Bauteilaktivierung als Heiz- oder Kühldecke eingesetzt werden kann."

Forschungsprojekt Energieressource Keller

Waren Keller früher vor allem Vorrats- und Lagerräume, so haben sich diese beispielsweise zu hochwertig genutzten Heizungs- oder Hauswirtschaftsräumen sowie Fitness- oder Wellnessbereichen weiterentwickelt. "Ein Keller hat viele Möglichkeiten zur Nutzung. Wir untersuchen gerade völlig neue, bisher nicht beachtete Aufgaben", so Rabenreither. Das aktuelle Forschungsprojekt "BKTA - Betonkeller thermisch aktiviert" wird von Maba in Kooperation mit dem Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich, der Donau Uni Krems und weiteren Partnern durchgeführt.

Simulationskeller werden wegweisende Daten liefern

Rabenreither: "Ein Keller aus Beton verfügt über eine hohe Speichermasse, die wieder als Energieträger für Heizen oder Kühlen und damit für höhere Energieeffizienz eingesetzt werden könnte." Am Gelände der Maba wurden zwei Simulationskeller aus Betonfertigteilen errichtet, die Forschungserkenntnisse zum Einsatz des Kellers als Energieträger liefern sollen. "Die Überprüfung theoretischer Rechenmodelle und die neuen Erfahrungen werden wegweisend für den Einsatz der Bauteilaktivierung beim Keller sein", ist Rabenreither überzeugt. Beobachtet wird, wie sich das Innenklima ändert und welche Auswirkungen auf das umliegende Erdreich erfolgen. Die ersten Auswertungen werden bis Mitte des Jahres erwartet. www.maba.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /