© greenpeace.org- Wie Schiefergasbohrungen sich auswirken
© greenpeace.org- Wie Schiefergasbohrungen sich auswirken

Verbot von Schiefergasförderung in Bulgarien

Auch in Frankreich gibt es schon ein Verbot - Greenpeace: Österreich soll nachziehen

Sofia- Das bulgarische Parlament hat beschlossen, die Förderung von Schiefergas zu verbieten. Ausgehlöst wurde das Verbot durch den große Widerstand in der Bevölkerung im Nordosten Bulgariens nach Schiefergas zu bohren. Chevron hatte im Juni 2012 eine Bewilligung für Probebohrungen in Bulgarien erhalten.

Die Angst um die größte Trinkwasserreserve Südosteuropas führte zu den anhaltenden Protesten. Im August wurde beispielsweise von der örtlichen Bürgerinitiative die Hauptverbindungsstrasse vom Schwarzmeerhafen Varna nach Russe an der Donau besetzt, um auf die geplanten "Forschungsbohrungen" hinzuweisen. Im Mittelpunkt der Proteste in Novi Pasar stand das Recht auf sauberes Land und auf reines Wasser.

Chevrons Pläne wurden zu einem großen Thema im bulgarischen Wahlkampf, was gestern schließlich zum Beschluss eines Verbots für Schiefergasförderung führte.

Das Problem bei der Förderung von Schiefergas ist, dass große Mengen Wasser und Chemikalien gebraucht werden und die Gefahr der Verschmutzung von Boden und Wasser sehr groß ist. Die in den USA gemachten Erfahrungen führten bereits weltweit zu Protesten. Nach Frankreich ist Bulgarien nun schon der zweite europäische Staat, der die Förderung von Schiefergas gänzlich untersagt. In Großbritannien, den Niederlanden, in Nordrhein-Westfalen und in Teilen der Schweiz besteht ein Moratorium.

Auch in Österreich sind von der OMV im nördlichen Weinviertel Bohrungen nach Schiefergas geplant. Auch hier ist der Widerstand vor Ort bereits groß und Greenpeace fordert daher ein Verbot für die Schiefergasförderung, womit auch die bestehenden Pläne gestoppt würden. "Experimente auf Kosten unserer Umwelt und unserer Gesundheit sind indiskutabel", kritisiert Greenpeace-Energiesprecher Jurrien Westerhof die österreichischen Pläne: "Österreich muss dem bulgarischen Beispiel folgen und die Förderung von Schiefergas verbieten."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /