© Thomas Rottmann / Waldviertler Werkstätten GmbH mit dem Projekt „Die Zukunft beginnt jetzt! – 15 Jahre Sonnen-Gut-Scheine“.
© Thomas Rottmann / Waldviertler Werkstätten GmbH mit dem Projekt „Die Zukunft beginnt jetzt! – 15 Jahre Sonnen-Gut-Scheine“.

Klimaschutzpreis: Vorhang auf für die Vorreiterprojekte

Umweltminister Andrä Rupprechter und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zeichneten die besten Klimaschutzprojekte 2017 aus.

© BMLFUW William Tadros/ Gottfried Brandner, Minister Rupprechter, Renate Brander-Weiss und Heini Staudinger freuen sich über den Klimaschutzpreis für die Waldviertler Werkstätten
© BMLFUW William Tadros/ Gottfried Brandner, Minister Rupprechter, Renate Brander-Weiss und Heini Staudinger freuen sich über den Klimaschutzpreis für die Waldviertler Werkstätten
© BMLFUW   William Tadros/ Beatrix Altendorfer und Andrea Breithuber aus Graz
© BMLFUW William Tadros/ Beatrix Altendorfer und Andrea Breithuber aus Graz
© ORF  Thomas Jantzen / Klimaschutzpreis an Kreisel Electric
© ORF Thomas Jantzen / Klimaschutzpreis an Kreisel Electric
© ORF  Thomas Jantzen / Klimaschutzpreisträger Vetterhof
© ORF Thomas Jantzen / Klimaschutzpreisträger Vetterhof
© ORF Thomas Jantzen/ Klimaschutzpreis an Marktgemeinde  Krummnußbaum in der Kategorie  Gemeinden und Regionen
© ORF Thomas Jantzen/ Klimaschutzpreis an Marktgemeinde Krummnußbaum in der Kategorie Gemeinden und Regionen
© BMLFUW   William Tadros/Minister Rupprechter, NR-Präs. Elisabeth Köstinger und einige SchülerInnen der vierten Klassen der Neuen Mittelschule Neukirchen an der Vöckla in Oberösterreich mit ihrer Lehrerin
© BMLFUW William Tadros/Minister Rupprechter, NR-Präs. Elisabeth Köstinger und einige SchülerInnen der vierten Klassen der Neuen Mittelschule Neukirchen an der Vöckla in Oberösterreich mit ihrer Lehrerin

Es war ein Highlight für viele Engagierte aus dem Klimaschutzbereich, ein Treffpunkt für zahlreiche engagierte Vorreiter: Die Verleihung des Klimaschutzpreises am 13. November brachte in der Siemens City Vienna zahlreiche Vorreiter zusammen. Heuer wurde die Klimaschutzpreisverleihung erstmals von ORF-Klima-Expertin Christa Kummer moderiert. Die SiegerInnen wurden mit Urkunden und mit goldenen Klimaschutzpreis-Statuetten "Bella Terra", gefertigt vom österreichischen Künstler Thomas Stimm, ausgezeichnet. Umweltminister Andrä Rupprechter und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz verliehen die Preise an die besten Klimaschutzprojekte des Landes. Gefeiert wurden auch zehn Jahre Österreichischer Klimaschutzpreis, Der Preis wurde auch heuer wieder in fünf Kategorien vergeben.


370 Gäste gratulierten und feierten mit den KlimaschützerInnen 2017

Über 370 Gäste aus Wirtschaft, Forschung, Politik, Kultur und Medien freuten sich mit den KlimaschutzpreisträgerInnen 2017 - unter ihnen Nationalratspräsidentin Elisabeth Köstinger und die BotschafterInnen für den Klimaschutz: Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, ORF-Moderatorin Claudia Reiterer, Siemens-Generaldirektor Wolfgang Hesoun, Sänger DJ Ötzi und Madelaine Alizadeh - bekannt als Bloggerin Dariadaria. Musikalisch begleitet wurde der Abend von "Die Hoameligen".



Der Klimaschutzpreis ging an:

* Beatrix Altendorfer und Andrea Breithuber aus Graz (ST) mit der "Info-Website Nachhaltig in Graz" in der Kategorie Tägliches Leben,

* die Marktgemeinde Krummnußbaum (NÖ) mit dem Projekt "Klimafreundliche Siedlungsentwicklung" in der Kategorie Gemeinden & Regionen,

* die Vetterhof KG aus Lustenau (V) mit dem Projekt "Vetterhof-Gemüsekiste" in der Kategorie Landwirtschaft,

* die Waldviertler Werkstätten GmbH aus Schrems (NÖ) mit dem Projekt "Die Zukunft beginnt jetzt! - 15 Jahre Sonnen-Gut-Scheine" in der Kategorie Betriebe und an

* die Kreisel Electric GmbH aus Rainbach im Mühlkreis (OÖ) mit dem Projekt "Bessere Akkus für saubere Mobilität" in der Kategorie Unternehmen Energiewende.

"Der Österreichische Klimaschutzpreis zeigt eindrucksvoll, dass viele Menschen bereits wichtige Beiträge für eine klimafreundlichere Zukunft leisten - sei es im privaten Umfeld oder auf lokaler Ebene, in der Landwirtschaft genauso wie bei einem Gewerbebetrieb oder in einem Großunternehmen. Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern sowie den Nominierten herzlich. Mit ihren innovativen Ideen und ihrem unermüdlichen Engagement sind sie wichtige Vorbilder und motivieren viele Menschen, ihrem Beispiel zu folgen. Der Klimaschutzpreis ist eine Erfolgsstory der Bewusstseinsbildung. Das Umweltministerium bringt sein umfangreiches Fachwissen und das große klimaaktiv Netzwerk ein und sorgt seit einem Jahrzehnt für die hohe Qualität. Projekte, die in den ersten Jahren noch gute Chancen hatten, gehören heute schon zum Standard. Das gibt Hoffnung, dass die Energiewende gelingen wird", erklärte Bundesminister Andrä Rupprechter anlässlich der Verleihung des Österreichischen Klimaschutzpreises 2017.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz betonte: "Der Österreichische Klimaschutzpreis feiert sein 10-Jahres-Jubiläum. 2008 hat ihn der ORF gemeinsam mit dem Umweltministerium ins Leben gerufen - heute ist er die wichtigste Auszeichnung für herausragendes Engagement im Bereich Umwelt- und Klimaschutz. Einen großen Beitrag dazu lieferte der ORF als mediale Plattform mit einer umfangreiche Berichterstattung."
Und weiter: "Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern und bedanke mich bei allen, die durch ihre Vorbildwirkung noch mehr Menschen, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen oder ganze Regionen zur Nachahmung motivieren."

Von der Jury nominiert - vom Publikum gewählt

Eine Fachjury wählte aus 173 eingereichten Projekten mit Unterstützung von ExpertInnen der Klimaschutzinitiative klimaaktiv die besten Projekte, die sich der Publikumswertung stellten. In der Kategorie "Unternehmen Energiewende" wurde der Gewinner ausschließlich von der Jury bestimmt. Mitgestimmt werden konnte über Telefon, Website und Facebook. 25.700 gültige Stimmen zeigen, wie groß das Interesse der Bevölkerung am Thema Klimaschutz ist.





Krummnußbaum: Im Ortszentrum spielt die Musik

Die Marktgemeinde Krummnussbaum im Mostviertel hat sich ganz der flächensparenden und kosteneffizienten Siedlungsentwicklung verschrieben. Erweiterungsflächen am Ortsrand wurden gestrichen. Vorrangiges Ziel ist die Belebung des Ortszentrums und die Vermeidung von motorisiertem Verkehr. So wird ein neuer Platz angelegt und ein Gemeindezentrum geschaffen. Dieser Platz wird das Gemeindezentrum mit der Kirche verbinden. Im Siedlungswesen werden durch Verdichtungsmaßnahmen und neue Angebote im unmittelbaren Umfeld des Ortskerns weitere Maßnahmen zur Stärkung des Zentrums gesetzt: Reihenhäuser am Donauweg, Wohnen im Nussgarten, im Gemeindezentrum und am alten Sportplatz. Durch die Konzentration auf den Ortskern setzt die Gemeinde einen wichtigen Schritt in der klimafreundlichen Siedlungsentwicklung.

Die Zukunft beginnt mit Sonnen-Gut-Scheinen

Die Waldviertler Werkstätten – 1984 als Sozialprojekt gegründet – differenzieren sich in ihrer Art der Produktion von der heutigen Wegwerfgesellschaft und setzen dies bei ihren Produkten und bei den Werkstätten um. Durch mehr als 12.500 verkaufte ‘Sonnen-Gut-Scheine’ wurden 18 Photovoltaikanlagen am Betriebsgebäude und in der Umgebung ebenso finanziert wie die Dämmung von Gebäuden, ein Heizwerk oder Solarwärmeanlagen. Für einen ‘Sonnen-Gut-Schein’ im Wert von 200 Euro gab es Warengutscheine über 330 Euro. Die KundInnen haben damit einen doppelten Gewinn: Sie leisten einen Beitrag zur Energiewende und tun sich durch den Erwerb eines Produktes aus den Waldviertler Werkstätten selbst etwas Gutes.

Kreisel Elestric punktet mit Batteriezelle

Kreisel Electric aus Rainbach (OÖ) ist als Vorreiter im Bereich von Akkumulatoren für die Elektromobilität bekannt. Hauptprodukt des Unternehmens ist ein besonders leistungsfähiger Akku für Elektro- oder Hybridfahrzeuge, der sich durch sein geringes Gewicht und ihre hohe Kapazität vom Markt abhebt. Mit diesem Akku, der Reichweite und Haltbarkeit steigert, werden umweltfreundliche E-Fahrzeuge gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungskraftmaschine konkurrenzfähiger und finden bei den KonsumentInnen eine höhere Akzeptanz. Das erleichtert es für die Elektromobilität weitere Marktanteile zu erobern und damit – Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern vorausgesetzt – sowohl einen gewichtigen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz als auch zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors und damit zum Klimaschutz zu leisten.

Gut informiert durchs nachhaltige Leben

Wo kann ich regionale Ware einkaufen – und das möglichst verpackungsfrei? Wo wird repariert? Wie komme ich an Second-Hand-Ware? Wo gibt es Urban-Gardening? Das sind nur einige der Fragen, welche die beiden Grazerinnen Beatrix Altendorfer und Andrea Breithuber auf ihrer Website ‘Nachhaltig in Graz’ beantworten. Besonders am Herzen liegt den beiden das sogenannte Sharing, also das Teilen in Form von offenen Bücher- oder Verschenkregalen. Zudem wollen sie zeigen, dass umweltbewusstes Leben auch Spaß machen kann und gar nicht kompliziert ist. Und damit möglichst viele erfahren wo es lokale Angebote gibt, um das eigene Leben nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten, betreiben sie diese Website mit vielen Informationen aus der Landeshauptstadt.

Das Bio-Gemüse kommt CO2-neutral

Für regionales Bio-Gemüse müssen in Dornbirn und Bregenz die Menschen nicht große Strecken zurücklegen, es kommt zu ihnen – durch die Gemüsekisten-Zustellung der Vetterhof KG. Wöchentlich werden rund 600 Haushalte mit einem Gemüsekisten-Abo beliefert – und das zu 80 Prozent CO2-neutral. In einem ersten Schritt wurde 2014 über Crowdfunding unter den Gemüsekisten-KundInnen ein E-Lieferauto gekauft, in einem weiteren Schritt eine Kooperation mit den Pedal Piraten, dem ersten Lastenradkurierdienst Vorarlbergs, aufgebaut. Klimafreundlich wird wöchentlich eine Gesamtstrecke von 250 Kilometern mit dem Lastenrad und 125 Kilometer mit dem E-Auto zurückgelegt. Geliefert wird, was gerade Saison hat. Kompost und eine vielseitige Fruchtfolge mit Zwischenfrüchten und Gründüngungspflanzen halten die Felder des Vetterhofs fruchtbar.

Klimaschutzpreis Junior geht nach Oberösterreich

Die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen der Neuen Mittelschule Neukirchen an der Vöckla in Oberösterreich wurden für ihr Projekt ‘Energie sparen – Frieden bewahren’ von ORF und Umweltministerium mit dem Österreichischen Klimaschutzpreis Junior 2017 ausgezeichnet. ‘Energiedetektive decken auf’ war das Motto einer Energiesparaktion der vierten Klassen der NMS Neukirchen an der Vöckla. Was ursprünglich nur für einen Monat geplant war, wurde schließlich auf das ganze Semester ausgedehnt. Täglich gehen die Energiedetektive auf Kontrollgang, um unnötigen Strom- und Wärmeverbrauch in der Schule aufzudecken. Fast ein Viertel der Stromkosten konnte diese Aktion schon einsparen – dafür wurde ein Tischtennistisch für alle angeschafft.

Die Schülerinnen und Schüler haben sich nicht nur mit dem eigenen Energieverbrauch näher beschäftigt, sondern auch mit dem Zusammenhang zwischen dem Kampf um Energieressourcen, den Auswirkungen des Klimawandels und Klimaflüchtlingen. Die Ergebnisse ihrer intensiven Recherchen und ihre Träume für eine friedliche Zukunft in einer lebenswerten Umwelt werden im Rahmen einer Ausstellung im Friedensmuseum Wolfsegg der Öffentlichkeit präsentiert.

Zehn Jahre Österreichischer Klimaschutzpreis

Der Österreichische Klimaschutzpreis wird seit 2008 gemeinsam vom Umweltministerium und dem ORF in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzinitiative klimaaktiv und Partnern vergeben. In den vergangenen zehn Jahren wurden aus insgesamt fast 3.000 Einreichungen 186 ausgewählt und präsentiert. Die Hitliste führt die Steiermark mit dreizehn PreisträgerInnen und weiteren 35 nominierten Projekten an, gefolgt von Oberösterreich und Niederösterreich. Auf der Website www.klimaschutzpreis.at
werden alle nominierten Projekte und die PreisträgerInnen vorgestellt.

Unterstützt wird der Österreichische Klimaschutzpreis in diesem Jahr von Siemens Österreich, von der Österreichischen Hagelversicherung, von Capatect Baustoffindustrie GmbH (Klimaschutzpreisträger 2014 für das Projekt "Wachsende Wärmedämmung für Fassaden aus österreichischem Hanf"), von der VBV Vorsorgekasse (Klimaschutzpreisträger 2016 in der Kategorie "Betriebe") sowie vom News-Verlag.
Die Verleihung des Österreichischen Klimaschutzpreises 2017 wurde nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Meetings/Green Events ausgerichtet.

Der ORF präsentiert eine ausführliche Nachschau in einem "konkret spezial" am Donnerstag, dem 16. November, um 22.55 Uhr in ORF 2. ORF III berichtet über die Gala am Freitag, dem 17. November um 14.20 Uhr. Das ORF-Wirtschaftsmagazin Eco porträtiert den Sieger in der Kategorie Unternehmen Energiewende, Kreisel Electric GmbH, am Donnerstag, dem 16. November um 22.30 Uhr in ORF 2.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /