© Sapphire C / pixabay.com
© Sapphire C / pixabay.com

Greenpeace befragt SpitzenkandidatInnen zu Position bei Glyphosat

WählerInnen müssen erfahren, wer sich für Verbot des Pflanzengifts einsetzt

Wien - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat im Vorfeld der Nationalratswahl einen Fragebogen zum Pflanzengift Glyphosat an die SpitzenkandidatInnen geschickt. Gefragt wird, ob sich die PolitikerInnen der Parteien für ein Totalverbot von Glyphosat aussprechen und welche Maßnahmen sie außerdem gegen Pestizidgefahren setzen wollen. Die Antworten werden von Greenpeace Anfang September veröffentlicht.

‘Die Menschen in Österreich wollen kein Glyphosat. Die Wählerinnen und Wähler haben das Recht zu erfahren, wie es die österreichischen Parteien in Zukunft mit dem Pflanzengift halten werden’, sagt Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit. Bereits seit zwei Jahren wird hitzig diskutiert, ob Glyphosat in der Europäischen Union weiter zugelassen bleiben soll oder nicht. Bis Ende des Jahres muss nun eine endgültige Entscheidung fallen. ‘Politikerinnen und Politiker dürfen sich nicht hinter einem Expertenstreit verstecken. Ihre politische Verantwortung ist es, sich aus den unterschiedlichen Positionen eine Meinung zu bilden und dann zu entscheiden. Diese Verantwortung von sich wegzuschieben, ist völlig inakzeptabel’, stellt Egit klar.

Der Fragebogen erging an die SpitzenkandidatInnen aller Parteien, die nach derzeitigem Stand bundesweit zur Nationalratswahl antreten werden: Christian Kern (SPÖ), Sebastian Kurz (ÖVP), Heinz-Christian Strache (FPÖ), Ulrike Lunacek (Grüne), Matthias Strolz (NEOS), Peter Pilz (Liste Peter Pilz), Karl Schnell (FLÖ), Mirko Messner (KPÖ Plus) und Roland Düringer (G!LT). ‘Die Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten müssen jetzt endlich Farbe bekennen: Treten sie für die Gesundheit der Menschen und für den Schutz der Umwelt ein, oder interessieren sie sich mehr für die Profite von Monsanto, Bayer und Co.’, so Egit.

Europaweit haben bereits über 1,3 Millionen Menschen die Europäische BürgerInneninitiative gegen Glyphosat und für ein transparentes Zulassungsverfahren basierend auf öffentlich verfügbaren Studien unterzeichnet. Dass es auch ohne das Pflanzengift geht, zeigen die mittlerweile fast 400 Gemeinden in Österreich, die auf den Einsatz des Pestizids im eigenen Wirkungsbereich verzichten. Egit: ‘Deren Bürgermeisterinnen und Bürgermeister haben längst erkannt, dass die Zukunft glyphosatfrei ist. Nun werden wir sehen, bei welchen der Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten diese Erkenntnis ebenfalls angelangt ist.’


Artikel Online geschaltet von: / wabel /