© Stop the great Lakes Nuclear Dump
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Kanada: Nuklear-Abfall am Ufer des Huronsees, trotz Einwänden von 200 Gemeinden

Das kanadische Energieunternehmen Ontario Power Generation (OPG) will nicht auf die Pläne verzichten, Atomabfälle weniger als eine Meile vom Huronsee abzulagern

Obwohl hunderte Gemeinden in den USA und in Kanada Einwände eingebracht haben, weil sie durch den Atomabfall eine Wasserverschmutzung befürchten, will das Unternehmen OPG an seinen Plänen festhalten. Vergangenen Freitag wurde eine umfassende Stellungnahme dazu abgegeben, warum in einer Analyse die Vorzüge des Standorts untermauert wurden und damit die bevorzugte Option sei, niedrige bis mittlere radioaktive Abfälle im Bruce Power-Kernkomplex in der Nähe von Kincardine, Ontario, zu begraben. OPG versichert, dass der See nicht bedroht wäre, da der Abfall von Felsen umhüllt wäre. Das Atommülllager würde 200.000 Kubikmeter radioaktive Abfallprodukte enthalten, die unterirdisch gelagert werden sollen. Alle anderen Optionen seien zu teuer, so OPG, etwa um 3 Milliarden Dollar mehr als die aktuell geplante Lagerstätte, und es würde zwischen 15-30 Jahre dauern, um weitere mögliche Standorte zu entwickeln, die jedoch keine zusätzliche Sicherheit bieten würden.

Die Großen Seen, zu denen der Huronsee gehört, liefern Trinkwasser für fast 40 Millionen Menschen. Die NGO "Stop The Great Lakes Nuclear Dump" zeigte auf, dass 217 Gemeinden aus Kanada und den USA Beschlüsse gegen den vorgeschlagenen Standort gemacht haben und ihren Standpunkt gegen das geplante Lager dargelegt haben.

Beverley Fernandez, Sprecher der NGO sagt: "Es liegt leider nicht an uns, zu entscheiden, wo eine Lagerung möglich ist, aber wir wissen eines: Der letzte Platz, wo es gehen sollte, ist direkt neben unserem Trinkwasser." Es sei dramatisch, da der Abfall, mehr als 100.000 Jahre strahlt, an einer Stelle abgelagert werden soll, an der die Seen selbst erst rund 12.000 Jahre lang bestehen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /