© Ihr Bäcker Schüren /Die Zukunftsenergientour von NRW-Minister Remmel bei Bäcker Schüren
© Ihr Bäcker Schüren /Die Zukunftsenergientour von NRW-Minister Remmel bei Bäcker Schüren

Bäcker sucht Mitstreiter für mehr E-Mobilität

Gemeinsam auf der Suche nach Elektro-Transportern: Bäcker Schüren aus Hilden punktet mit Idee einer Selbsthilfegruppe

© Ihr Bäcker Schüren / Mithilfe beim Einsammeln der Klimaschutzpostkarten der Kinder
© Ihr Bäcker Schüren / Mithilfe beim Einsammeln der Klimaschutzpostkarten der Kinder
© Wave Trophy/ Die Wave Trophy bei Bäcker Schüren, mit vorbildhafter Ladeinfrastruktur
© Wave Trophy/ Die Wave Trophy bei Bäcker Schüren, mit vorbildhafter Ladeinfrastruktur
© Ihr Bäcker Schüren / Ein E-Transporter, der bereits bei Bäcker Schüren in Einsatz ist
© Ihr Bäcker Schüren / Ein E-Transporter, der bereits bei Bäcker Schüren in Einsatz ist

Es ist kein Zufall, dass "Ihr Bäcker Schüren" bereits mit dem deutschen Nachhaltigkeitspreis und mit dem deutschen Solarpreis ausgezeichnet worden ist.

Bäcker Schüren ist bei Elektromobilisten besonders beliebt, nicht nur ein köstliches Frühstück, sondern gleichzeitig eine Lademöglichkeit stehen zur Verfügung. Wer Roland Schüren bereits persönlich kennen gelernt hat, der weiß, wie sehr ihm Nachhaltigkeit, Energie- und Umweltthemen und damit auch Elektromobilität am Herzen liegen. Er ist der Eigentümer der mittelständischen Handwerksbäckerei, die sich schon längere Zeit intensiv mit dem Thema Elektromobilität beschäftigt. Aktuell sind bereits sieben Elektro-PKW für Mitarbeiter sowie sechs Elektro-Lieferfahrzeuge bei im Einsatz. Da derzeit die Kosten für den Umbau eines Sprinters im Vergleich zu Diesel-Fahrzeugen deutlich höher liegen und die Hersteller/Umbauer keine akzeptablen Angebote liefern, punktet er nun mit einer neuen Idee: Die Bäckerei Schüren hat sich dazu entschlossen, eine E-Transporter Selbsthilfegruppe zu gründen. Nach wenigen Tagen liegen bereits mehr als 60 Interessenbekundungen von 20 Unternehmen vor, die ebenfalls an einem E-Transporter interessiert sind.

"An der Aktion können sich auch österreichische Firmen, und natürlich nicht nur Bäcker, beteiligen." so Roland Schüren. Erstes Ziel ist, interessierte Firmen mit ihrem Bedarf finden. Dann ist eine Ausschreibung mit Pflichtenheft und anschließend eine Sammelbestellung geplant, um eine passende und möglichst günstige Lösung zu bekommen.

"Wir Bäcker brauchen Elektroautos als Transporter in der Sprinterklasse - und kein Automobilhersteller baut sie uns. Deswegen haben wir von "Ihr Bäcker Schüren/Ladepark Kreuz-Hilden diese Selbsthilfegruppe gegründet. Wir und viele weitere Handwerksbäcker möchten unsere frischen Backwaren klimafreundlich und emissionsfrei in unsere Filialen und zu unseren Firmenkunden liefern. Von allen bekannten Automobilherstellern gibt es kein Angebot oder nur ein einziges sehr teures Produkt in der Fahrzeuggröße, die wir benötigen. Die sehr tapferen Umrüstungsbetriebe stecken viel Herzblut in Ihre Einzelumbauten, können aber naturgemäß meist nur zu dreifach höheren Preisen von vergleichbaren Verbrennungsmotormodellen anbieten.
Wir möchten versuchen, das schneller zu ändern, als die etablierten Hersteller es umsetzen.
Das Ziel unserer Initiative: Mit dem doppelten Preis eines Elektro-Transporters im Vergleich zu einem Konventionellen/fossilen Fahrzeug muss noch in 2018 Schluss sein. Und zwar ohne etwaige Förderungen, die verbessern den Kaufpreis dann gegebenfalls noch. " gibt sich Roland Schüren kämpferisch.

Wie kann das erreicht werden?

"Wir sammeln einen Großauftrag nahezu gleicher Fahrzeuge. Im ersten Schritt begeben wir uns zunächst auf die Suche nach ungefähr 100 Interessensbekundungen zu einem Kauf. Im zweiten Schritt, wenn die Konfiguration und die detaillierte Vorgehensweise steht, werden wir anstreben, diese "Reservations" - um mal in passendem Tesla-Deutsch zu sprechen - in verbindliche Zusagen umzuwandeln. Mit dieser belegten Verbindlichkeit von mindestens 100 konkreten Bestellwünschen, sollen dann Angebote bei allen Umbauern und auch allen etablierten Herstellern angefragt werden."

Auf diese Ergebnisse sind wir sehr gespannt!

 
Fakten zu "Ihr Bäcker Schüren":

Betreibt seit Juni 2013 den Ladepark Kreuz-Hilden
Schaffte 2011 das erste E-Lieferfahrzeug an
Hat aktuell sieben E-Lieferfahrzeuge im Einsatz
Ersetzt Zug um Zug die verbliebenen acht CNG-Erdgas-Sprinter durch Elektro-Transporter
Sieben Mitarbeiter nutzen bereits Elektro-Personen-Firmenwagen
Hat eine 185 kWp PV Anlage auf dem Backstubendach
Ein mehrfach preisgekröntes Energiekonzept wurde umgesetzt

Links:

Facebook.com/E-Transporter-Selbsthilfegruppe-powered-by-Ihr-Bäcker-Schüren

www.facebook.com/Ladepark-Kreuz-Hilden

http://www.ladepark-kreuz-hilden.de/

www.loksmart.de/

Vorgangsweise zu weiteren Schritten:

A: Konfigurationen

Folgende Grundlagen zu den Fahrzeuggrößen und der jeweiligen Konfiguration werden die Basis eines Workshops bilden, in dem alles konkretisiert und verabschiedet werden soll. Basis ist jeweils die Größenklasse der Sprinter & Co. Die Basis kann also ein Crafter, Ducato, Master, Transit, Tesla oder eben ein Sprinter sein. Auch andere Fabrikate oder Eigen- bzw. Neuentwicklungen sind möglich. Die Bezeichnung "Sprinterklasse" steht stellvertretend für alle möglich Grundfabrikate. Nun, zu Beginn des Prozesses, gibt es erst wenige Parameter:

1. Kastenwagen, mittlerer Radstand
1.a) mit 100 km sicherer Winterreichweite
1.b) mit 150 km sicherer Winterreichweite
 

2. Fahrerhaus mit Fahrgestell zum weiteren eigenen Aufbau
2. a) mit 100 km sicherer Winterreichweite
2. b) mit 150 km sicherer Winterreichweite

Im Workshop geht es dann z.B. darum, die optimale Ladegeschwindigkeit und die nötige Zuladung festzulegen. Alle Abhängigkeiten dazu werden behandelt und diskutiert, z.B. ab wann eine Zulassung als LKW nötig werden wird und welche Ausnahmeregeln es für Elektro 3,5-Tonner gibt. Die Themen Dachhöhe und Anzahl und Ausführung der Türen werden möglicherweise individuell bestellt werden können und sind damit kein Bestandteil des Workshops (es sein denn, eine Neuentwicklung à la Streetscooter lässt es nicht anders zu). Ein wichtiger Exkurs wird das Thema Rückspeisefähigkeit sein, welches aber außerhalb der Konfiguration der geplanten 100 möglichst ähnlichen Fahrzeugen stattfindet (Kosten!).

Es zeichnet sich ab, das einige Interessenten gerne parallel auch die Größe eines 7,5 Tonners behandelt haben möchten, dieser Wunsch soll parallel "mitlaufen". Dabei ist die Mitarbeit der größeren Bäcker-Kollegen geplant, die diese Fahrzeugklasse besser kennen.
Somit gibt es auch:

3. 7,5 Tonner mit / ohne Aufbau

B: Konfigurations-Workshop

Der erste Termin ist Ende Januar /Anfang Februar in Hilden im Schulungsraum im 2.OG über der Backstube mit Blick auf den Ladepark samt PV-Anlagen geplant. Das Treffen wird ohne Fahrzeughersteller oder Umbaubetriebe, nur mit Anwendern, stattfinden. Die Moderation wird von Roland Schüren und dem Konsortialführer des Forschungsprojektes LokSmart, Dr. Uwe Koenzen durchgeführt, der in technischen Fragen unterstützt. Weitere Wünsche der Teilnehmer sollen bereits mit dem Einladungsmail abgefragt werden, auch die täglich Nutzungsdauer, benötigte Reichweite und mehr sind ein Thema.

Interessierte melden sich per bei Roland Schüren.  


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /