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Elektroauto quer durch Österreich aufladen - Unzählige Ladestationen mit nur einer Karte

Startschuss für Österreichs größte E-Roaming-Plattform für Elektromobilität - Der Österreich- Hub wird Realität

Der Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) hat nun offiziell das Projekt "Ö-HUB" - Österreichs größte E-Roaming-Plattform für Elektromobilität, gestartet. Ziel ist ein einfaches, anbieterübergreifendes Laden von E-Fahrzeugen an öffentlichen Ladestationen in ganz Österreich - 80 Prozent dieser Ladestationen werden von den Mitgliedsunternehmen des BEÖ betrieben.

Elektroautos sind immer mehr im Kommen. Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb werden heute von fast allen Anbietern in Serie produziert und auch das Netz der öffentlichen Ladestationen in Österreich wächst immer weiter. Derzeit sind es 2.200 Ladestationen in ganz Österreich, wovon 80 Prozent von Mitgliedsunternehmen des BEÖ betrieben werden. Damit ist es das mit Abstand größte flächendeckende Stromladenetz Österreichs. Anfang des Jahres erfolgte der Startschuss für den "Ö-HUB" in Kooperation mit der Firma Hubject, Europas größtem Anbieter von Ladeinfrastruktur in Europa. "Bis zum Frühjahr 2017 wollen wir allen E-Mobility-Kunden ein einfaches Laden ihrer E-Fahrzeuge in ganz Österreich ermöglichen", erklärt dazu BEÖ-Vorstand Jürgen Halasz.

Einfach laden und bezahlen

Ein E-Bike, E-Motorrad oder E-Auto zuladen, soll bald so einfach sein wie ein Smartphone zu laden. "Es genügt dann ein einziger Vertrag und ein Zugangsmedium wie eine Karte oder ein Smartphone, mit dem die Kunden an allen teilnehmenden Stromladestationen ihre Fahrzeuge laden können", so Jürgen Halasz. Im ersten Schritt des Projekts werden die Betreiber der Ladestationen mit den Anbieter von E-Mobility-Dienstleistungen vernetzt. So entsteht ein Datenabgleich und der Kunde kann dann auch Strom von der Ladestation eines anderen Netzbetreibers ohne Zusatzaufwand nutzen. Eine weitere Neuerung ist das einfache Bezahlen an der Strom-Ladestation. "In Zukunft wird es auch mit dem Smartphone möglich sein", verspricht Halasz. Zusätzlich erhalten E-Mobility-Kunden per App und Webpage einen raschen Überblick über alle öffentlichen Ladestationen.

Ein Netz- Offen für alle

Im BEÖ sind die führenden Landes- und kommunalen Energieversorgungsunternehmen vertreten. Die Kelag betreibt bereits jetzt eines der modernsten Lade-Infrastrukturen in Österreich. "Mit dem Ö-Hub sind wir in der Lage, unseren Kunden über die Bundesländergrenzen hinweg den Komfort des einfachen Ladens zu bieten", so Armin Wiersma, Vorstand der Kelag. "Vom österreichweiten Ladenetz profitieren auch unsere Kunden", ist auch EVN Vorstand Peter Layr überzeugt. Und auch der Vorsitzende der Wien Energie-Geschäftsführung, Thomas Irschik, unterstreicht: "Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein für die Verkehrslösungen der Zukunft".

Positiv gestimmt ist dazu auch der Bundesverband nachhaltige Mobilität, Dachverband von E-Mobilisten und Firmen zum Thema E-Mobilität. "Wir freuen uns sehr, dass eine langjährige Forderung von unserer Seite damit nun umgesetzt wird. Es ist einfach sinnvoll, wenn es möglich ist, durch ganz Österreich mit nur einer Karte oder mit einfacher Bezahlung direkt an der Ladestation unterwegs zu sein. Elektromobilität macht nicht an Landesgrenzen halt. Bereits jetzt haben wir zahlreiche Fahrer von Elektrofahrzeugen, die derzeit mehrere Karten brauchen, um überall in Österreich laden zu können. Dies dürfte mit dem Österreich-Hub bald der Vergangenheit angehören!" meint dazu Doris Holler-Bruckner, aus dem Präsidium des Bundesverbands nachhaltige Mobilität. "Wir wollen Ende Mai gleich einen ersten Test der öffentlichen Ladeinfrastruktur machen und laden alle interessierten E-Mobilisten ein, uns auf der PLUG-AND-PLAY E-Tour Austria zu begleiten und zeigen, dass man mit Elektroautos überall hin kommt." sagt Roland Dimai, ebenfalls Präsident des Bundesverbands nachhaltige Mobilität.


Nach Abschluss des Projektes steht der Ö-HUB allen österreichischen Ladestationsbetreibern und E-Mobility-Anbietern zu gleichen Bedingungen offen. "Als BEÖ haben wir damit den Grundstein für eine flächendeckende anbieterübergreifende Ladeinfrastruktur in Österreich gelegt und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für eine klimafreundliche Mobilität", so Jürgen Halasz. Mit diesem Projekt zur Vernetzung der Plattformen kommen die Mitgliedsunternehmen des BEÖ dem ausdrücklichen Wunsch der Politik nach. Das Projekt Ö-HUB wird vom Klima- und Energiefonds gefördert, die Ergebnisse werden im März 2017 vorgestellt.

Zahlen und Fakten zu E-Mobilität:

- 2015 wurden in Österreich 1677 rein elektrisch betriebene Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Ein Plus von knapp 31 Prozent gegenüber 2014.
- Bis 2017 soll laut Umweltbundesamt der Bestand an E-Autos (inklusive Plug-in-Hybridautos) auf rund 23.000 anwachsen.
- Bis 2020 rechnen optimistische Szenarien mit bis zu 174.000 E-Fahrzeugen.
- Aktuell gibt es 2.200 öffentlich zugängliche Ladestellen, bis 2017 sollen es 4.000 sein.
Rund 80 Prozent der Ladestellen werden von den Mitgliedern des BEÖ betrieben.

Der BEÖ

Der Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) vertritt die Interessen von elf Energieversorgungsunternehmen in Österreich und setzt sich für eine flächendeckende, offene und interoperable Versorgung mit Elektromobilität aus Erneuerbarer Energie in Österreich ein.
Die Mitglieder sind: Wien Energie GmbH, EVN AG, Salzburg AG, Energie AG Oberösterreich Fair Energy GmbH, Energie Burgenland Green Power GmbH, Energie Graz GmbH & Co KG, Energie Steiermark Mobilitäts GmbH, Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, LINZ AG, Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW).



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /